Worum geht es?
Liebe, Verrat und ein okkultes Geheimnis: José und Montserrat sind vor dem spanischen Bürgerkrieg nach Rom geflohen und leben vom Verkauf antiquarischer Bücher. Eines Tages begegnen sie dem Fürsten Junio. Er verwickelt sie in die Suche nach der sagenumwobenen Karte Gottes, die absolute Macht verleihen soll. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs entbrennt ein erbitterter Kampf um das Dokument – und die Liebe einer Frau.
Die Fakten zum Buch
Titel: Die Karte Gottes
Autor: Emilio Calderón
Übersetzer: Luis Ruby
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 376 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2009
Preis: 8,95 Euro
Meine Meinung: Langeweile statt Indiana-Jones-Feeling
Eigentlich meide ich Bücher, die im zweiten Weltkrieg spielen oder sich um diese Zeit drehen, denn in der Regel komme ich mit der Thematik nicht gut zurecht, obwohl ich Geschichte sehr spannend finde und auch gerne mal einen historischen Roman in die Hand nehme. Bei „Der Karte Gottes“ von Emilio Calderón, auf das ich damals im Forum der Büchereule aufmerksam geworden bin, habe ich aber eine Ausnahme gemacht.
Besonders spannend an der Geschichte fand ich zum einen, dass das Ganze in Italien spielt; zum anderen, dass die Kurzbeschreibung eine spannende Suche, Spione und Verschwörungstheorien verspricht. Wer jetzt aber glaubt, dass „Die Karte Gottes“ eine Art Indiana Jones in Buchform ist, wird definitiv enttäuscht, denn im Grunde liest sich das Buch wie ein historischer Bericht und nicht wie ein Roman.
Dazu passt aber der Schreibstil, der eher unaufgeregt, nüchtern und geradlinig ist. Allerdings habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war, denn einerseits dauert es ziemlich, bis die Story wirklich in Gang kommt, andererseits werden zu Beginn viele Personen eingeführt, bei denen ich zunächst ein wenig den Überblick verloren hatte. Ein Personenverzeichnis wäre in diesem Fall hilfreich gewesen.
Erzählt wird die Geschichte von José Maria – einem spanischen Architekten, der aufgrund des spanischen Bürgerkriegs in Rom verbleiben muss und dort in die Suche nach der Karte Gottes verwickelt wird. Doch nicht die Suche nach der Karte steht im Vordergrund der Geschichte. In erster Linie geht es um die damals aktuellen Geschehnisse in Europa und die komplizierte Liebesgeschichte zwischen José Maria, Montse und dem Fürsten Junio.
Und da war der Zug für mich eigentlich schon quasi abgefahren – von Dreiecksbeziehungen habe ich nach etlichen Jugendbüchern mit diesem Trope sowas von die Nase voll. Dazu kommt, dass meiner Meinung nach die Hauptfiguren sehr blass bleiben. Ich konnte mich mit keiner der Figuren so richtig identifizieren und besonders Montse ging mir mit ihrer ständigen Leidenschaftslosigkeit und Distanziertheit schnell ziemlich auf den Keks.
Wie bereits angesprochen, steht die Suche nach der Karte Gottes nicht unbedingt im Fokus des Buches, erst am Ende werden die Hintergründe aufgelöst. Hier wurde es dann aber immerhin doch noch mal ein wenig spannend, denn die Auflösung war doch ein wenig überraschend. Rausreißend konnte es meine Meinung zum Buch aber leider auch nicht mehr, insgesamt hat es mir nämlich leider nur mittelmäßig gefallen. Schade!
Fazit
Kann man lesen, muss man aber nicht. Von mir gibt es ★★★
2 Gedanken zu „{Rezension} „Die Karte Gottes“ von Emilio Calderón“